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Polymedikation: Was muss ich wissen? Klinikapothekerin Femke Wildhagen referierte im Gesundheitskiosk

Im September und Oktober 2022 informiert der Gesundheitskiosk Hörstmar schwerpunktmäßig zum Thema „Medikation“ und hat dafür zwei Klinikapothekerinnen des Klinikum Lippe als Referenten gewinnen können. Den Anfang machte in der vergangenen Woche Frauke Wildhagen zum Thema Polymedikation. Die gleichzeitige Einnahme verschiedener Medikamente bei Vorliegen mehrere chronischer Erkrankungen sei ein häufiges Phänomen, das mit steigendem Alter zunehme.  Frau Wildhagen informierte u.a. über vermeidbare Wechselwirkungen bspw. wenn sich die Dauermedikation und bestimmte Schmerzmittel nicht miteinander vertragen. Für viele ungute Kombinationen gebe es aber Austauschpräparate, Apothekerinnen in Apotheker seien hier in Rücksprache mit den Ärztinnen und Ärzten die richtigen Ansprechpartner. Schwierig sei es oftmals auch den Überblick der Gesamtmedikation zu behalten. Hilfe biete der bundeseinheitliche Medikationsplan, der den Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt oder durch die Hausarztpraxis ausgehändigt wird und  im Idealfall über einen QR-Code eingelesen werden kann - dieser sei aber noch nicht in allen Praxen in Verwendung. Das bestätigten auch die zahlreichen Zuhörer, die viele praktische Tipps mit nach Hause nehmen konnten. Wie so oft gab es auch brandaktuelle gesundheitspolitische Neuigkeiten zum Themenkomplex: Just im Juli 2022 informierte die Deutsche Apothekervereinigung, dass Apotheken betroffenen Bürgerinnen und Bürgern künftig zulasten der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen eine „Erweiterte Medikationsberatung bei Polypharmazie“ anbieten dürfen. Also ist es künftig möglich, seiner Gesamtmedikation (zzgl. der nicht zu unterschätzenden Selbstmedikation) in der Apotheke auf unerwünschte Wechselwirkungen testen zu lassen. Bis zu 90 Euro dürfen die Apotheken den Krankenkassen dafür in Rechnung stellen. Spätestens auf den zweiten Blick ist dieser nicht niedrige Betrag aber plausibel: bis zu 30% der Krankenhauseinweisungen bei Senioren erfolgen mittlerweile aufgrund unerwünschten Arzneimittelwirkungen und verursachen jedes Jahr hohe Kosten. Knapp 8 Millionen Bundesbürger ab 65 Jahren nehmen täglich fünf oder mehr Arzneimittel ein.

Download: Vortrag von Apothekerin Femke Victoria Wildhagen